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Der Gran Chaco ist nach dem Amazonas das zweitgrößte Waldökosystem in Südamerika. Er umfasst mehr als eine Million Quadratkilometer und erstreckt sich von Bolivien, Paraguay und einem kleinen Teil Brasiliens bis hin über große Teile Argentiniens. In letzterem liegt die Provinz Chaco. Diese wird von zahlreichen einheimischen und kreolischen Familien bewohnt, welche eine sehr enge Beziehung zum Wald pflegen.
Gegenwärtig ist die Bevölkerung und der Fortbestand des Waldes gefährdet, da eine Vielzahl von Bedrohungen, wie die landwirtschaftlichen Grenzziehungen, die Immobilienspekulationen und die Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten, permanent auftreten. Die Vereinbarungen zwischen privaten Unternehmen und dem Staat werden zunehmend sichtbarer. Diese Situation wird zusätzlich durch die jüngsten politischen Veränderungen sowohl auf nationaler als auch auf Provinzebene noch verschärft. Deutschland als Befürworter von EU-Handelsabkommen wie dem Mercosur-Abkommen spielt bei der Verschärfung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozio-politischen Situation in Ländern wie Argentinien eine wichtige Rolle.
Ausgehend von fotografischen und auditiven Zeugnissen laden wir dazu ein, dich mit uns über die Schönheit, aber auch über die grausame Realität in den Wäldern dieser Region auszutauschen. Für die lokale Bevölkerung ist dieses Territorium mit seinen Bäumen und der Artenvielfalt von großer Wichtigkeit, denn für sie bedeutet es so viel mehr als nur wirtschaftlicher Profit, wie der Poet und Schriftsteller Leko Audencio Zamora, ein Vertreter der indigenen Wichí Gemeinde, sagt: "Für uns ist ein Baum nicht nur ein Stück Holz. Für uns ist es nicht nur Land, sondern auch Medizin, Nahrung und Spiritualität. Wir glauben, dass jede Art einen Schutzgeist hat, den wir respektieren müssen. Wenn wir Tiere oder Bäume benutzen, müssen wir zuerst um Erlaubnis bitten.”