ASPofficial Frankfurt ASP sind ein unergründliches Phänomen in der der deutschen Musiklandschaft. Seit Jahren erkämpfen sie sich unermüdlich und mit lodernder Leidenschaft ein Publikum weit über jegliche Szenegrenzen hinaus. Dabei bleiben sie sich und ihrer Musik stets treu und schaffen es ohne die geringste Anbiederung an den Mainstream, regelmäßig hohe Ränge in den Media Control Charts einzunehmen. Längst haben Freunde anspruchsvoller Texte und tiefgründiger Rockmusik gemerkt, dass sich hinter der grusligen Maske und den oft alarmierenden Inhalten Kompositionen von großer Kraft und tröstender Melancholie verbergen. Kaum eine Band schaffte es in den vergangenen Jahren, unterhaltende Inhalte zu liefern, die dennoch nicht vor gesellschaftskritischen Themen zurückschreckten und diese geschickt in den stimmungsvollen Kosmos dieses Projekts einbanden. Diesmal kehren ASP zurück zum Erzählzyklus FREMDER und bringen die im Top-Ten-Album "fremd" gesäte Saat an Ideen zu voller Blüte. Im Gegensatz zur losen Songsammlung "GeistErfahrer" schlägt Mastermind Alexander „Asp“ Spreng mit „Maskenhaft“ wieder die Kapitel eines Konzeptalbums auf und konzentriert sich ganz klar auf das, was die Fans lieben und die Band so besonders macht. Zehn schaurige, musikalische Kurzgeschichten enthalten das fein destillierte Können, bilden die wohl kleinste literarische Einheit. Jeder Song weiß mit seiner eigenen fantastischen Story zu fesseln und nach und nach, wie die Abenddämmerung über das Land hereinbricht, erkennt man, dass sich die einzelnen Kapitel zu einer größeren Einheit zusammenfügen wie ein Puzzle. Dabei geht Asp mit ausgesprochener Leichtigkeit zu Werke. Selten klangen ASP so gelöst und spielerisch hittauglich, statt sich in ewig langen Texten zu ergehen stehen diesmal scheinbar federleichte Texte im Vordergrund. Bei deren näherer Betrachtung zeigt sich, dass Asp seine Lyrik aufs Äußerste verdichtet hat, destilliert und wieder destilliert, um am Ende eine hochgeistige Essenz zu erhalten. Fast hat man das Gefühl, eine Art Best Of vor sich zu haben. Das neue ASP-Album verbindet die verspielte Leichtigkeit von ASP-Klassikern wie "Aus der Tiefe" mit der erdigen Wuchtigkeit von "fremd". Man findet bleiern schleppende Goth-Rocker ebenso wie beinahe Soundtrack-artige Klänge und Verbindungen von metallischen Riffs und filigranen Folk-Momenten. Kurzum: ASP verbinden wieder alle möglichen düster-schillernden Stile zu ihrem ureigenen Gothic Novel Rock, der sich ganz in den Dienst der Erzählung stellt. Die Betonung liegt indes weiter auf dunklem, treibenden Rock, der diesmal zudem eine coole Heavyess auszustrahlen vermag. Man wünscht sich jedenfalls sofort die Lieder bald auf der Bühne sehen und hören zu dürfen. Wir alle tragen zu oft Masken, wir alle begegnen uns viel zu oft als Fremde. Und ebenso düster wie fremd-artig verschmitzt weist Asp in seinen Songs darauf hin, hält uns den Spiegel vor, indem er sich selbst als fremdesten aller Aliens in dieser Welt zeichnet.