Hölderlin: Wenn aus der Ferne by Hartmut Hecker published on 2020-10-19T23:33:14Z Lesung: Benjamin Krämer-Jenster. Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=sMpILpTLm7Y&t=83s Wenn aus der Ferne ... Wenn aus der Ferne, da wir geschieden sind, Ich dir noch kennbar bin, die Vergangenheit, O du Teilhaber meiner Leiden! Einiges Gute bezeichnen dir kann, So sage, wie erwartet die Freundin dich? In jenen Gärten, da nach entsetzlicher Und dunkler Zeit wir uns gefunden? Hier an den Strömen der heilgen Urwelt. Das muß ich sagen, einiges Gutes war In deinen Blicken, als in den Fernen du Dich einmal fröhlich umgesehen, Immer verschlossener Mensch, mit finstrem Aussehn. Wie flossen Stunden dahin, wie still War meine Seele über der Wahrheit, daß Ich so getrennt gewesen wäre? Ja! ich gestand es, ich war die deine. Und alles Schöne hatt er behalten, das An seligen Gestaden, auch mir sehr wert, Im heimatlichen Lande blühet Oder verborgen, aus hoher Aussicht, Allwo das Meer auch einer beschauen kann, Doch keiner sein will. Nehme vorlieb, und denk An die, die noch vergnügt ist, darum, Weil der entzückende Tag uns anschien, Der mit Geständnis oder der Hände Druck Anhub, der uns vereinet. Ach! wehe mir! Es waren schöne Tage. Aber Traurige Dämmerung folgte nachher. Du seiest so allein in der schönen Welt, Behauptest du mir immer, Geliebter! das Weißt aber du nicht. Genre Literatur und Musik