Vienna
Artist
Mi Ke Grien: Vienna, Austria
Die ungewöhnliche Zweiteilung seines Vornamens prägt auch Mike Grien’s Geschichte.
Seit jeher wird er aufgespalten in seine beiden grossen Leidenschaften:
Den Sport und die Musik.
Eine davon lebte schon sein Vater, ein bekannter, hochbegabter Musiker, der trompetend mit der Hoch-und Deutschmeisterkapelle quer durch die Welt, und damit aus dem Leben seines Sohnes hinaus reiste – aber nicht ohne ihm etwas Wesentliches mit in die Wiege zu legen:
die unbändige Liebe zur Musik.
Anfangs begleiteten Mi Ke undergroundige Rockmusiker wie Jimi Hendrix, Pink Floyd, Black Sabbath, Led Zeppelin durch die Tage – und - mittels unter dem Kopfkissen versteckten Kassettenrekorders - auch in die Nächte hinein.
Später besuchte er wie viele Jugendliche die damals angesagten Clubs in Wien, Bruck an der Leitha und Kärnten, aber anders als die meisten wurde er magnetisch vom Arbeitsplatz des DJ’s angezogen und beobachtete dort stundenlang fasziniert das Hantieren mit Vinyl und Technik.
Das fiel auf, und irgendwann schlug ihm der amtierende DJ einer Kärntner Discothek vor, doch mal die nächste Platte aufzulegen.
Aus einer wurden viele, und kurz darauf hielt Mike Einzug mit dem eigenen Plattenkoffer:
Sein erster offizieller DJ-Gig, am 28.7.1979.
Damals noch mit zwei riemengetriebenen Lenco-Plattenspielern und einem Zweikanal-Mischpult mit Schwanenhalsmikrofon - der Siegeszug der Technics lag noch weit in der Zukunft.
In den folgenden beiden Jahren legte er immer wieder sowohl dort als auch bei anderen kleinen Gigs auf.
Da sich rasch herumsprach, dass er über eine ungewöhnlich reiche und erlesene Plattensammlung und guten Musikgeschmack verfügte, galt er bald als Geheimtipp zur Buchung für private Feiern.
Wäre Musik seine einzige Begabung gewesen, hätte hier wohl eine typische österreichische Musikkarriere ihren langsamen, aber stetigen Verlauf genommen.
Aber „langsam“ ist kein Adjektiv, mit dem Mike Grien sich je identifzieren konnte. Und da die Tätigkeit des DJ’s damals noch nicht mal im Verdacht stand, sich zu einem richtigen Job entwickeln zu können, setzte er seine Prioritäten zugunsten seiner zweiten, der Sportleidenschaft -
und auf eine Karriere in Motorsport, Karate und Hallenfußball, um nur einige seiner aktiven Bereiche zu nennen.
Wie lange kann man die Hälfte seiner Seele verdrängen?
Nur ein paar Jahre, wie sich herausstellte – dann begann es Mike Grien wieder in die Musik und die Clubs zu ziehen, wo er – zuerst als Gast - wieder vorzugsweise hinter den Monitorboxen anstatt an der Bar und auf die Tanzfläche anzutreffen war.
Rasch freundete er sich mit den neuen technischen Gegebenheiten für DJ’s an und fand bald auch seine eigenen musikalischen Präferenzen –
Trentemoeller, Sven Väth, Ricardo Villalobos, Nicolas Jaar und Robag Wruhme zählen ebenso zu seinen Favoriten wie nationale DJ’s und Produzenten, sprich Makossa & Megablast, Kruder & Dorfmeister, Shanti Roots, oder Sofa Surfers, um nur einige zu nennen.
Das nötige Equipment war ebenso rasch besorgt wie er es beherrschte, und schließlich organisierte er kurzerhand 2011 eine eigene Veranstaltung zu seinem Geburtstag, auf der nicht nur er, sondern auch seine neu gewonnenen DJ-Freunde auflegten.
Wobei das musikalische Feingefühl, das Mike Grien auszeichnet, bereits bei diesem ersten Comeback-Gig nicht unerkannt blieb.
Auf dem Fuße folgte ein Engagement am Vienna City Beach Club, den er bis heute immer wieder erfolgreich beschallt.
Stilistisch ist Mike Grien äußerst beweglich und nicht so leicht in eine Schublade zu stecken – was ihm in Folge sowohl Gigs in den verschiedensten heimischen Clubs wie U4, Lutz Club, Passage, VG-Säulenhalle, Sass, Pratersauna, Die Kantine, Goodmans und der Tischerei einbrachte, als auch grenzüberschreitende Auftritte bei Veranstaltungen von Vienna Calling und im Radio FM4 Swound Sound sowie FM4 Liquid Radio.
Auf weitere Überraschungen darf man gespannt sein!
© Eva Wachter
questions at: eva.wachter@chello.at
Mike Grien’s tracks
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